Bartók: Violinkonzert 1 / Enescu: Streicheroktett
19,99 €
Wenn große Instrumentalsolisten konzertante Alben planen, dann kann man sicher sein: Auch die letzte Minute des CD-Programms ist der Präsentation der eigenen Virtuosität gewidmet. Das Konzept „Solo-Konzert“ füllt die ganze Silberscheibe. Anders bei der Geigerin Vilde Frang. Sie hat bei ihren Werkzusammenstellungen immer wieder für Überraschungen gesorgt, hat scheinbar Bekanntes in innovative, erhellende Zusammenhänge gestellt. Mit diesem Album sprengt sie sogar die Gattungsgrenzen und vereint Bartóks 1. Violinkonzert mit einem der herausragendsten Kammermusikwerke des gerade angebrochenen 20. Jahrhunderts: Dem Streicheroktett op. 7 des Rumänen George Enescu. Bartók – aufgenommen mit dem Orchestre Radio de France – vervollständigt Vilde Frangs fantastische Konzertdiskografie mit Perlen wie den Konzerten von Britten, Korngold, Nielsen und Tschaikowsky. Die Oktettaufnahme hingegen feiert die Wiedergeburt eines zu Unrecht ver-nachlässigten Geniestreichs. Sowohl Bartók als auch Enescu kamen im Jahr 1881 zur Welt. Beide traten – der Tradition der Spätromantik verschrieben – nach ersten Erfolgen an, die Musik des neuen Jahrhunderts auf ihre Weise zu gestalten. Beide endeten nach der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs im Exil – Bartók in den USA, Enescu in Paris. Der Erfolg von Bartóks 1. Violinkonzert scheiterte an dessen Ablehnung durch die Widmungsträgerin (Bartóks Jugendliebe Stefi Geyer), sodass das vollständige Werk – ein von Liebe durchglühtes Doppelporträt von Komponist und seiner Angebeteten – erst dreizehn Jahre nach Bartóks Tod zur Uraufführung kam. Mit dem ungestümen Oktett gelang es Enescu, einen Bogen von den Traditionen Schuberts und Mendelssohns bis hin zu Debussy zu schlagen.
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