AMIGA Liedermacher
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Die kleine Republik in der Mitte Europas hatte, wenn man so will, die höchste Dichte betreffs Liedersänger*innen – weltweit. Da diese nicht nur hierzulande oft durch kratzbürstig-kritische, aufmüpfig-anarchistische Momente auffiel, gab es für den Staatsapparat viel Arbeit, zwischen Kopf- und Phantomschmerzen. Die Geister, welche der Staat rief, als er die Singe- Bewegung ausrief, die jungen Talente und die deutsche Sprache förderte und mit einem dichten Netz von finanziell gut ausgestatten Jugendklubs diverse Auftrittsmöglichkeiten schuf, waren in den achtziger Jahren nicht „in den Griff zu bekommen“. Für einige wie die Thalheim, Wenzel oder Gerhard Schöne wurde die Nische eines Jugendklubs zu klein, auch kirchliche Räume öffneten sich. Zu den Schöne-Konzerten, der als einer der ersten Liedermacher mit Band auftrat, strömten plötzlich tausende Besucher mit hohen, sich erfüllenden Erwartungen. Nach 1990 blieben von der großen Schar singender Troubadoure nur sehr wenige übrig. Wie für viele ihrer West-Kollegen, wurden das Künstlerdasein maximal zur Zweitbeschäftigung und Taxi-Fahrer (in Berlin, beispielweise) zum Broterwerb. Schöne und Wenzel haben nach 1990 über 20 Alben veröffentlicht. Gundermann hatte seinen Beruf in der Braunkohle nicht aufgegeben, aber mit vier Studioalben (bis 1997) ein grandioses, leider (Alters-) Werk geschaffen. Sie alle haben damit Maßstäbe gesetzt, die im Westen kaum Gehör und zu wenig Beachtung fanden, die im Osten aber oft wie Lebensmittel wirkten. Die vorliegende 5er Box vereint ihre Debüt-Alben. Sie sind heute Klassiker, von denen gerade die nachwachsende Generation an Songpoeten nachhaltig beeinflusst wurde, wie man erfährt, wenn diese darauf mal zu sprechen kommen.
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