Malia - Black Widow (CD)
18,99 €
Marshall McLuhans einst so futuristische Idee vom „Global Village“ ist heute längst Wirklichkeit geworden. Gerade in der Popmusik erfahren wir auf vielfältigste Weise, was der legendäre Medientheoretiker bereits Anfang der sechziger Jahre erstmals formulierte. Durch die digitale Vernetzung haben auch die meisten Genres des Pop eine weltweite, eben globale Dimension bekommen. HipHop, Blues, Jazz – sie alle entwickeln sich in hunderten regionalen Spielarten weiter – fernab von ihren Ursprüngen. Die Musik von Malia darf zweifellos als eindrucksvoller Beweis für diese „Worldwide Fusion“ angesehen werden. Die aus der südostafrikanischen Republik Malawi stammende Sängerin zog mit 14 nach London und verbrachte dort ihre Teenager-Jahre. In Frankreich hat Malia drei Alben zusammen mit Andre Manoukian eingespielt: Yellow Daffodils (2002), Echoes of Dreams (2004) und Young Bones (2007) entstanden im Pariser Studio von Manoukian. 2010 lernte sie den Schweizer Elektroniker Boris Blank kennen, der zusammen mit Dieter Meyer mit dem Avantgarde-Duo Yello (The Race, Bostich) seit den Achtzigern immense Erfolge feiern konnte. Mit Black Orchid veröffentlichte Malia ein Tribut an Nina Simone, das 2012 mit dem ECHO Jazz gekrönt wurde. Boris Blank produzierte wiederum 2014 die elf elektronisch geprägten Songs von Convergence. Malias sechstes Studioalbum Malawi Blues/Njira stellt ihre klare, prägnante Stimme nun wieder verstärkt in einen Souljazz-Kontext. „Eine Platte, die ich schon lange machen wollte. Jetzt erscheint mir die Zeit reif dafür. Ich wollte Songs, die mein Bewusstsein, meine Herkunft reflektieren“, fasst sie den Vibe der zehn Tracks auf Malawi Blues/ Njira zusammen. Es sind nachdenkliche, zumeist getragene Stücke, eher sparsam instrumentiert am Piano, unterstützt von Gitarre und Schlagwerk, darunter eine fast minimalistische Version des Klassikers Moon River. Direkt zum Einstieg blickt Malia mit Malawi Blues/Njira zurück auf die Klänge ihrer Kindheit. Nicht nur im aufrüttelnden Love Is Holding Both Our Hands sind regionale Anklänge in die Traditionen des Kwela- und Kwasa-Kwasa-Sounds zu vernehmen. „Ich halte es in aller Bescheidenheit für meine Pflicht, die reiche Tradition an Geschichten weiterzureichen, genau wie es meine Vorfahren und zuletzt meine Großeltern und Eltern taten, als wir abends in Malawi am Feuer saßen und Nsima mit Kürbisblättern und Erdnuss-Sauce gegessen haben.“ Doch das ist nur ein Aspekt ihres reichhaltigen Oeuvres. Ihre Songs sind geprägt von künstlerischen Erfahrungen und Experimenten. Eine Bricolage, die Malias Leben geprägt hat. Eine nachhaltige Wirkung hatte etwa ihre Phase in der Clubszene von London, als sie in kleinen Bars vor kleinem Publikum ihr Timing schärfen konnte. Hier konnte sie live und direkt Varianten ihres Sets immer neu justieren. Abend für Abend. Diese musikalische Vielfalt kommt ihr jetzt zugute, wenn sie auf Chipadzuwa (ein Slangbegriff aus dem südlichen Afrika für hübsches Mädchen) federleicht zwischen der Regionalsprache Chichewa und der Weltsprache Englisch hin und her wechselt. Mit der Unterstützung des Klaviervirtuosen Alex Wilson gelingt dies auf eine coole, aber doch sehr warmherzige Weise. Malia ist angekommen in einer globalen Welt der Musik, für die sie arbeitet und kämpft. „To all the quiet warriors of this world“, zieht Malia Bilanz, Malawi Blues/Njira is for you!
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