Endliche Vernunft: ihre Selbsterkenntni, Fachbücher von Christoph Böhr

Drei wichtige Manuskripte aus dem Nachlass von Richard Schaeffler &ndash, er lebte von 1926 bis 2019 &ndash, versammelt dieses Buch, ergä,nzt um eine Reflexion zur Theodizee und vier Beiträ,gen des Herausgebers ü,ber Leben und Werk des bedeutenden Philosophen. Die bisher unbekannten, autobiographisch geprä,gten Texte Schaefflers, die er kurz vor seinem Tod dem Herausgeber fü,r eine spä,tere Verö,ffentlichung ü,berließ,, erscheinen hier erstmals. Bei nä,herem Hinsehen zeigt sich, dass Denken und Leben bei Schaeffler zu einer Einheit verschmelzen: Durch Lebenserfahrung angestoß,en, erö,ffnet uns das Denken die Mö,glichkeit einer Versö,hnung mit der eigenen Lebensgeschichte. Das gilt in besonderer Weise fü,r die Erfahrung von Leid, die Schaefflers Leben vor allem in der Jugend &ndash, als Halbjude in der Zeit des Nationalsozialismus &ndash, und im Alter &ndash, angesichts von Krankheit und Siechtum &ndash, prä,gte. Wie kann Philosophie mit Leiden und Endlichkeit umgehen, ohne der Verzweiflung zu verfallen? Dem Leser gibt Schaeffler Zeugnis von seiner Selbstverstä,ndigung als Wissenschaftler: dass nä,mlich Philosophie nur dort ihren Namen verdient, wo sie nicht in der weltentrü,ckten Beschaulichkeit eines Gelehrtenzimmers betrieben wird, sondern &ndash, als Lebensform eingeü,bt und erprobt &ndash, ihren Ausgang nimmt in den eigenen (Leid-) Erfahrungen &ndash, der Erfahrung bedrä,ngender menschlicher Endlichkeit. Das Leben ist der Prü,fstein des Denkens.