

‚Macbeth‘ – Die Erfindung der Botenstoffe, Fachbücher von Mathias Mayer
30,00 €
Shakespeares 'Macbeth' (1606) - für viele sein bestes Theaterstück - wird immer wieder als Drama von Ehrgeiz und Angst, von Gewalt und Blut gelesen und manchmal entsprechend inszeniert. In dieser Studie wird die Aufmerksamkeit auf die enorme Reichhaltigkeit an Botenfiguren gelenkt, die sich, beginnend mit der ungedeckten Prophezeiung der Hexen, durch das gesamte Stück ziehen. Wie kann ein zunächst unbescholtener Mensch so schnell durch blosse Ankündigungen zu einem Gewalttäter werden? In 'Macbeth' scheint Shakespeare eine raffinierte Technik der Botenstoffe und ihrer körperlichen Reaktionen erfunden zu haben, lange vor ihrer naturwissenschaftlichen Entdeckung. Die immer wieder bemerkte Kürze des Dramas, seine Zeitgestaltung, prophetische Tiere, akustische Signale, Boten aus dem Jenseits und Doppelungen von Berichten und Taten tragen zu einem engmaschigen Netz von Bezügen bei, das Shakespeares schottisches Stück zu einer höchst dramatischen Steigerung von Botschaften macht, die jede Aufführung betreffen.
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