Annihilation, Belletristik von Michel Houellebecq

Es ist 2027. Frankreich befindet sich in einem Zustand wirtschaftlichen Niedergangs und moralischen Verfalls. Arbeitslosigkeit, ländliche Armut und Einkommensungleichheit haben beispiellose Ausmasse erreicht. Während das Land in einen hart umkämpften Präsidentschaftswahlkampf eintaucht, wird der französische Staat Opfer einer Reihe mysteriöser und beunruhigender Cyberangriffe. Die ausgeklügelte Natur der Angriffe lässt die besten Computerwissenschaftler der DGSI, der französischen Anti-Terror- und Geheimdienstbehörde, nach Antworten suchen. Ein im Internet veröffentlichtes Video zeigt die Enthauptung von Finanzminister Bruno Juge. Die bereits angespannte Atmosphäre rund um die Wahlen eskaliert weiter. Als Berater und Vertrauter von Minister Juge ist Paul Raison nah am Puls der Regierung. Seine Frau Prudence ist Beamtin im Finanzministerium, während sein Vater Édouard, jetzt im Ruhestand, seine Karriere bei der DGSI verbracht hat. Das Privatleben von Raison ist ebenso problematisch und zerrissen wie das der Nation; seine Ehe ist angespannt, während die Beziehungen zu seinen Geschwistern distanziert sind. Doch als Édouard einen Schlaganfall erleidet, haben seine Kinder – Cécile, eine glühende Katholikin; Aurélien, ein sensibler Künstler; und Paul, der Regierungsbeamte – die Gelegenheit, ihre Beziehungen zu reparieren, während sie beschliessen, ihren Vater, der im Koma liegt, aus dem medizinischen Zentrum zu befreien, in dem er vor sich hinvegetiert. Dann wird auch Paul selbst von einer Krankheit getroffen. Der enfant terrible und Provokateur Michel Houellebecqs neuester Roman offenbart sowohl ein neues Mass an Ambition als auch neue Facetten seines Schreibens, während er Glauben und Familie, Liebe und Sterblichkeit thematisiert und Mitgefühl sowie Zärtlichkeit zu den Emotionen von Wut, Ekel und Ironie hinzufügt, die seine früheren Romane – und ihn selbst – zu internationalem Ruhm verholfen haben.