

Der schlanke japanische Staat, Fachbücher von Gesine Foljanty-Jost
37,99 €
In einer Phase, in der der Staat zwischen einer Aufgabenflut und restriktiven Finanzen gefangen zu sein scheint und seine desolate Finanzlage für Teile der Bevölkerung zunehmend schmerzhaft spürbar wird, sind Wege gefragt, die dem Staat seine Handlungsfähigkeit zumindest teilweise zurückgeben, ohne ihn finanziell zu überfordern. In dem vorliegenden Band wird mit Japan ein Land vorgestellt, das durch zweierlei auffällt: Der Staat gibt im Industrieländervergleich im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung wenig aus, und seine Leistungsfähigkeit scheint nicht darunter zu leiden. Wir haben diese Kombination in Anlehnung an das Lean Production-Konzept als das Phänomen des 'schlanken Staates' bezeichnet. Berücksichtigt man die - wie wir meinen gerechtfertigte - Kritik an dem Begriff 'schlanke Produktion' als Schönfärberei, ist die Anlehnung der Formulierung 'schlanker Staat' vermutlich ebenfalls eher unglücklich und für die Nominierung zum 'Unwort des Jahres' geeignet. Die Problematik gilt auch hier: Mit 'schlank' gehen positive Assoziationen einher, die kaum verifiziert sind. Was heisst 'schlank'? Sind es die knappen Finanzen, sind es die reduzierten Aufgaben? Und vor allem: Wie sieht es mit den Ergebnissen aus? Sind sie wirklich so hervorragend? Angesichts dieser offenen Fragen und einer gehörigen Skepsis an den Erfolgen von Staatshandeln in Japan haben Kollegen als Alternative 'der magere japanische Staat' oder auch 'der Sparstaat' vorgeschlagen.
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