The Children Act, Belletristik von Ian McEwan

Fiona Maye ist eine Richterin am High Court in London, die über Fälle im Familiengericht entscheidet. Sie ist äusserst intelligent, hoch angesehen und tief in die Nuancen ihres speziellen Rechtsgebiets eingetaucht. Oft scheint das Ergebnis eines Falls von aussen betrachtet einfach zu sein, und der Handlungsbedarf, um das Wohl eines Kindes zu gewährleisten, erscheint offensichtlich. Doch das Gesetz erfordert mehr als blossen Pragmatismus, und Fiona ist eine Expertin darin, die Sensibilitäten von Kultur und Religion bei der Verkündung ihrer Urteile zu berücksichtigen. Fionas beruflicher Erfolg steht im Kontrast zu ihren häuslichen Konflikten. Ihr Ehemann Jack bittet sie, eine offene Ehe in Betracht zu ziehen, und zieht nach einem Streit aus ihrem Haus aus. Sein Weggang lässt sie orientierungslos zurück, und sie fragt sich, ob es nicht die Liebe war, die sie verloren hat, sondern vielmehr eine moderne Form von Anstand; ob es nicht Verachtung und Ausgrenzung sind, die sie wirklich fürchtet. Sie beschliesst, sich in ihre Arbeit zu stürzen, insbesondere in einen komplexen Fall, der involviert.