Wallstein, Belletristik, Zeitgebirge (Deutsch, Stahl Brun, Friederike, 2005)

Karl Viktor von Bonstetten hat im R¿ckblick auf sein langes Leben (1745-1832) ein ¿gewaltiges Kordillerengebirge¿ geortet, ein Zeitgebirge, ¿das Menschen trennte, die voneinander so verschieden sind, dass die, die wie ich in beiden Epochen gelebt haben, sich dar¿ber wundern, dass sie noch die gleichen Menschen sind¿. Die europ¿che Schwellenzeit um 1800 bedeutete f¿r die individuelle wie f¿r die kollektive Identit¿eine extreme Zerrei¿robe. Herausgefordert und in ihrer Verl¿ichkeit angefochten waren Freundschaft und Liebe genauso wie Nationalgef¿hl und B¿ndnistreue. Dies ist die Thematik der beiden hier erstmals nach den franz¿sischen Manuskripten ver¿ffentlichten, ins Deutsche ¿bersetzten Brieffolgen aus den Jahren 1811-1813. Es sind Briefdialoge in kritischen Momenten der Freundschaft zwischen Bonstetten und Madame de Sta¿sowie dieser und Friederike Brun-M¿nter, zeitlich getrennt durch die abenteuerliche Flucht Madame de Sta¿ ¿ber Russland nach Schweden, r¿lich gespannt vom s¿dfranz¿sischen Hy¿s nach Coppet am Genfersee und von Kopenhagen ¿ber den Sund nach Stockholm.