Metropol, Sachbücher, Flucht in den Zivilprozess (Deutsch, Cord Bräunmann, 2009)
19,00 €
War die Justiz der Weimarer Republik auf dem rechten Auge blind? Fü r die Strafjustiz liegen zahlreiche Arbeiten vor, die diese These bestä tigen. Die vorliegende Studie geht der Frage nach, wie Zivilgerichte in der Weimarer Republik reagierten, wenn sie mit Fä llen antisemitischen Wirtschaftsboykotts konfrontiert wurden. Kern der Arbeit ist eine Nachzeichnung der Rechtsprechungsentwicklung vom ersten ü berlieferten Zivilurteil zum Boykott aus dem Jahr 1925 bis zu den von der nationalsozialistischen Machtü bernahme im Januar 1933 vereitelten Versuchen, einen Boykottfall zur grundsä tzlichen Entscheidung vor das Reichsgericht zu bringen. Dabei werden vor allem Akten des Archivs des Berliner Hauptbü ros des Centralvereins deutscher Staatsbü rger jü dischen Glaubens (CV) ausgewertet. Die untersuchten Entscheidungen zeigen, dass das Zivilrecht nicht resistenter gegen undemokratische und antisemitische Einstellungen war als das Strafrecht. Ein ernü chterndes Ergebnis der Untersuchung ist, dass deutsche Juden dort, wo sie nicht Akteure im Diskurs um den Antisemitismus waren, keinen hinreichenden Schutz vor antisemitischem Boykott erlangen konnten.
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