Holzwarth Publications, Sachbücher, André Butzer (Deutsch, Englisch, Andrë, Holzwarth Butzer, 2015)
35,00 €
André Butzer ist fü r seine expressiv ausgefü hrte figü rliche Malerei bekannt, die er selbst einmal als Science-Fiction-Expressionismus bezeichnet hat. Diese Publikation setzt den Schwerpunkt jedoch auf seine jü ngsten Farbfeldmalereien in Schwarz und Weiß , in denen zwei anti-geometrische Rechtecke eine brü chige Balance zwischen Bewegung und Stillstand miteinander halten. In zwei Essays befreundeter Kü nstler sowie einem ausgedehnten Gesprä ch mit Butzer selbst untersucht das Buch die inneren Beweggrü nde, die zu Butzers unorthodoxer Orthogonalitä t fü hrten und stellt sie im abgestimmten Breitformat auf nuancierten Farbtafeln dar. RUNDHEIT - EINE DISKUSSION Ü BER MALEREI (Auszug) Teil 1: Die Zahl André Butzer: Die Heiligkeit der Flä che ist mit einem Maß verbunden. Ist das wahr, und wenn ja, wie messen wir das? Daniel Mendel-Black: Ich suche keine mathematische Antwort, wie etwa den Goldenen Schnitt. Die Lö sung lautet vermutlich nicht 1,6180339887. Pythagoras, Euklid, Leonardo von Pisa, Kepler und viele andere haben versucht, Schö nheit zu quantifizieren, um eine universale Geheimformel in den Zahlen zu entdecken. Genauso wenig suche ich die Antwort in einer Ideologie, wie etwa der goldenen Mitte. Ich bezweifele, dass die Schö nheit irgendwo in der perfekten Ausgewogenheit moralischer Extreme zu finden sei, dass der Ort, wo Ethik und Ä sthetik einander berü hren, in irgendeiner Weise einen Durchschnitt biete. Philosophische Glaubenssysteme mö gen Elemente von Wahrheit bieten, gewisse Schlü ssel, Richtungen, die es Wert scheinen, sie zu verfolgen oder auch zu vermeiden, aber sie alleine kö nnen nicht die ganze Antwort beinhalten. André Butzer: Das ist richtig. Diese Zahlen sind falsch und existieren nicht. Obwohl ich selbst an das heilige Ding glaube. Es gibt also diese Zahl im Sinne eines Verhä ltnisses, das allerdings unbekannt ist. Es ist nur etwas, das sehr nahe dran ist an dem heiligen Ding. Es sagt: Hier bin ich, ich kann nicht gezä hlt werden. Daniel Mendel-Black: Newtons Passion fü r die Entdeckung des Steins der Weisen ist ein gutes Beispiel. Er hatte zahllose Stunden in der Abgeschlossenheit seines dunkeln Dormitoriums mit alchemistischen Versuchen verbracht. Dann, eines Tages, legte er seine gepuderte Perü cke an (wie es damals Mode war) und erschien im hellen Morgenlicht mit dem Manuskript der Mathematischen Prinzipien der Naturphilosophie unter dem Arm, auf wundersame Weise wieder eingegliedert in seine akademische Gemeinde - mit Ausnahme einer Schlü sselstellung: Er lehnte die priesterlichen Weihen ab. Warum? Weil er die Dreieinigkeit verwarf. Er war offenbar ziemlich sicher, dass die geheime Zahl nicht 3 war. Vielleicht geht es mir weniger um die Zahl als um die Vorstellung, dass was immer es ist sich selbst erklä rt und auf seiner Existenz besteht. André Butzer: Ich weiß ü berhaupt nichts von Existenz. Fü r mich geht es um einen Traum. Ich muss nur zerstö ren. Ich habe das Readymade zerstö rt. Wir malen nur fü r Kirchen. Jedes Bild zerstö rt endlos alles andere. Ich bin allein und ich kann eine Proportion des Lichts sehen. Wir sind halb Mensch, halb Gott, oder wir sind niemand. Wir kö nnen nicht schö pfen. Ich warte auf das heilige Ding, und ich habe es bereits in Perspektive gesehen.
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