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Mehring, Fachbücher, Die Russische Revolution und das unvollendete Zwanzigste Jahrhundert (Deutsch, David North, 2015)
29,90 €
Der Beginn des 20. Jahrhunderts als politische und kulturelle Epoche wird von Historikern weitgehend einvernehmlich auf den Ausbruch des Ersten Weltkriegs im August 1914 datiert. Sein Ende hingegen bzw. die Frage, ob es überhaupt abgeschlossen ist, bietet Anlass zu heftigen Kontroversen. Dabei geht es nicht um die kalendarische Einordnung eines Zeitraums von 100 Jahren - so gesehen ist das 20. Jahrhundert natürlich vorbei. Doch es zieht die Welt auch im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts noch fest in seinen Bann. Wenn Historiker heute im Zorn auf das vergangene Jahrhundert zurückblicken, dann deshalb, weil die mit ihm verbundenen Schlachten auf den Gebieten der Politik, Wirtschaft, Philosophie und auch Kunst noch nicht entschieden sind.Bis vor Kurzem waren Historiker recht zuversichtlich, dass das 20. Jahrhundert ad acta gelegt werden konnte. Der Zusammenbruch der stalinistischen Regime in Osteuropa 1989 und die Auflösung der Sowjetunion im Dezember 1991 hatten auf kapitalistischer Seite einen Siegestaumel ausgelöst, von dem sich wissenschaftliche Einrichtungen weltweit fast widerstandslos mitreißen ließen. Eilends brachte die Professorenschaft ihre Geschichtstheorien mit den jüngsten Schlagzeilen und Leitartikeln in Einklang.Vor den Ereignissen von 1989-1991 ging die Fachwelt in ihrer überwiegenden Mehrheit davon aus, dass die Sowjetunion, die mehr oder weniger mit dem Sozialismus gleichgesetzt wurde, auf ewig fortbestehen würde. Selbst diejenigen, die mit Leo Trotzkis Stalinismuskritik vertraut waren, betrachteten seine Voraussage, dass die Herrschaft der Kremlbürokratie, sollte sie nicht von der sowjetischen Arbeiterklasse gestürzt werden, zur Auflösung des Arbeiterstaats und zur Wiedereinführung des Kapitalismus führen werde, als wirklichkeitsfremdes und überhebliches Lamento eines unterlegenen Stalingegners.Als sich die stalinistischen Regime jedoch tatsächlich auflösten, verkündeten die Professoren und Thinktank-Analytiker flugs nicht nur den unumkehrbaren Sieg der Vereinigten Staaten von Amerika über ihren Gegner aus dem Kalten Krieg, sondern auch, dass der Kapitalismus seinen Erzfeind, den Sozialismus, aus dem Reich der historischen Möglichkeiten verbannt habe. Besonders deutlich kam der Geist dieses Augenblicks in einem Aufsatz von Francis Fukuyama zum Ausdruck, der in der Zeitschrift "The National Interest" erschien. Unter dem Titel "Das Ende der Geschichte?" schrieb der ehemalige Mitarbeiter der Denkfabrik RAND Corporation:»Womöglich erleben wir zurzeit nicht nur das Ende des Kalten Krieges oder den Abschluss einer bestimmten Periode der Nachkriegsgeschichte, sondern das Ende der Geschichte überhaupt, also den Endpunkt der ideologischen Entwicklung der Menschheit und die Universalisierung der westlichen liberalen Demokratie als endgültige Staatsform des Menschen.« Man muss Fukuyama Gerechtigkeit widerfahren lassen: Er behauptete nicht, dass die Zukunft geruhsam und sorgenfrei verlaufen werde. Allerdings bestand seiner Ansicht nach kein Zweifel mehr, dass die liberale kapitalistische Demokratie, so unvollkommen sie in den USA und Westeuropa auch umgesetzt werde, das unübertreffliche Ideal für die politische und wirtschaftliche Entwicklung der Menschheit darstelle. Die Geschichte war in dem Sinne an ihr "Ende" gelangt, dass es zur liberalen Demokratie auf der Grundlage der kapitalistischen Marktwirtschaft keine glaubwürdige theoretische und politische Alternative mehr gab. In einem Buch, das 1992 erschien, entwickelte Fukuyama seine These weiter:»Zu Zeiten unserer Großeltern konnten sich viele, auch durchaus vernünftige Menschen eine glänzende sozialistische Zukunft ausmalen, in der es kein Privateigentum und keine kapitalistischen Verhältnisse mehr geben würde und der Staat abgestorben wäre. Wir hingegen können uns heute nur schwer eine Welt vorstellen, die von Grund auf besser ist als die, in der wir leben, oder uns eine Zukunft ausmalen, die nicht demokratisch und kapitalistisch geprägt ist. Innerhalb die.
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