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Campus, Fachbücher, Technik in Deutschland (Deutsch, Joachim Radkau, 2016)

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Homo faber, homo ludens, homo sapiens - und die Frage der Synergie Auf der Suche nach der Geschichte hinter den Geschichten. Wer heute über technische Innovationen redet, denkt nicht mehr wie vor hundert Jahren zuallererst an Lokomotiven, sondern an Computer und Internet. Schon 1973 schrieb Georges Elgozy, seinerzeit technischer Berater der französischen Regierung, "seit Menschengedenken" habe "keine Maschine utopischere Märchen in die Welt gesetzt als der Computer". Seit Jahrzehnten muss die "elektronische Revolution" als Argument für alles Mögliche herhalten: zur Begründung irrationaler Unternehmensstrategien ebenso wie zur Entschuldigung unternehmerischer Fiaskos, und immer wieder für die Forderung nach staatlichen Subventionen. Und dazu das Internet! Heute ist das Thema "Internet" selbst in Alltagsgesprächen allgegenwärtig geworden wie seit langem kein Technikthema - man kann sich eine Welt ohne Internet nicht mehr vorstellen und vergisst fast, dass es dieses neue Medium mit dieser nie dagewesenen Informationsfülle erst seit etwas über einem Jahrzehnt gibt. Selbst die Älteren erinnern sich nur noch mit Mühe daran, wie sie einst ohne Computer, ohne E-mails und ohne world wide web ausgekommen sind. Aber was ist das für eine Geschichte, der weltweite Aufstieg dieser neuen Technikwelt: Wo beginnt sie worin besteht ihre Essenz was beweist sie, wie verändert sie das bisherige Bild der Technikgeschichte? Gibt es hier noch markante Gründergestalten oder nur noch einen Strom der Entwicklung ohne individuelle Akteure? Sind die Personenstories nicht mehr die wahre Geschichte? Und ergibt hier die Frage nach nationalen Wegen noch irgendeinen Sinn? Noch nie haben über eine technische Innovation derart unterschiedliche Geschichten kursiert, die teilweise zueinander kaum eine Beziehung haben: Geschichten von Theoretikern und Experimentatoren, Wissenschaftlern und Bastlern, Militärs und Zivilisten, Amerikanern und Japanern - von Rechenmaschinenerfindern, Halbleiterpionieren, amerikanischen Raketentechnikern, Teilchenbeschleunigern im Genfer CERN und hochgekommenen Garagenunternehmern. Die einen demonstrieren am Siegeszug des Computers die vorrangige Förderungswürdigkeit der Grundlagenforschung, die anderen die Schlüsselfunktion militärischer Spitzentechnik, die dritten die kreative Kraft marktorientierter Unternehmerpioniere, die ein Gespür für die allerneuesten Wunschträume potentieller Käufer besitzen. Dieser Geschichtenwirrwarr ist für den Historiker erst einmal abschreckend er lässt jedoch zugleich erkennen, dass diese allerneuesten Technikentwicklungen, die sich vor unseren Augen abspielen, heute noch weit dringender nach kritischer technikhistorischer Forschung verlangen als die Geschichte der alten Dampfmaschine. Der Siegeszug von Personal Computer und Internet hat nach Jahrzehnten der Technikkritik einen neuen Glauben an die Unwiderstehlichkeit des technischen Fortschritts hervorgebracht. Aber gerade diese Geschichte demonstriert wie kaum ein großer Innovationsschub davor, in welch überraschendem Zickzack der "Fortschritt" der Technik um die Ecke gehen kann. Und doch droht genau diese Einsicht seit geraumer Zeit von der einschlägigen Literatur systematisch verwischt zu werden: Der anschwellende Strom der Computer- und Internetgeschichten tendiert dahin, selbst dieses Geschichtensyndrom mit seinen Zufällen und seinen bizarren Wendungen zur linearen, quasi-organischen Evolution zu begradigen. Das kann jedoch nur der glauben, der sich nicht sehr weit zurückerinnert oder seine Erinnerung allzu gründlich zurechtfrisiert hat. Denn nicht zuletzt darin besteht der Witz der Geschichte, dass diese fortwährend von Fehlprognosen begleitet war und immerfort etwas herauskam, was kaum einer der Beteiligten vorhergesehen hatte. Selbst der IBM-Chef Thomas J. Watson hatte 1943 angenommen, weltweit bestehe nur ein Bedarf an wenigen Computern! Noch in den 1960er Jahren kostete ein Computer in der Bundesr.

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