Venezianisches Idyll, Belletristik von Christina Hesselholdt, Ursel Allenstein

Gustava, eine Psychiaterin in ihren mittleren Fünfzigern, ist erschöpft von unzähligen Umzügen und dem Leid anderer. Sie plant, ihrem Leben ein Ende zu setzen, und bricht in den eisigen Norden auf. Doch vor dem Polarlicht kommt es zu einem Sinneswandel: Ihr neues Ziel ist Venedig – hier soll ihre Lebensfreude neu erblühen. Zu Hause entdeckt ihr labiler Bruder Mikael ihren Abschiedsbrief und reist ihr hinterher. Bloss von ihm, den sie ihr ganzes Leben lang stützen musste, will sie nicht gerettet werden, jedenfalls nicht, während sie sich mit täglichen Negronis im venezianischen Idyll der entspannten Lebensfreude anzunähern versucht. Mit kluger, zärtlicher Komik inszeniert Christina Hesselholdt ein Versteckspiel im Labyrinth der Kanäle, eine Verfolgungsjagd nach dem Glück, das hinter jeder Brücke zu finden sein könnte, aber selten in uns selbst.