NS-Geschichte im Comic, Fachbücher von Florian Schwanninger, Angela Koch, Keplinger Maria, Simone Loistl

Anfang 1979 wurde in Deutschland und Österreich die Fernsehserie Holocaust ausgestrahlt, die eine breite Diskussion über die NS-Vergangenheit auslöste. Zehn Jahre später wurde die erste deutschsprachige Ausgabe von Art Spiegelmans Maus. Die Geschichte eines Überlebenden veröffentlicht. Auch wenn das Buch zunächst vom Feuilleton verurteilt und von der Öffentlichkeit mit Ressentiments und Unverständnis abgelehnt wurde, leitete es einen Wandel der Erinnerungskultur ein. Seit mehr als zehn Jahren erscheinen zahlreiche Graphic Novels zum Nationalsozialismus, und auch hierzulande wird zunehmend das Potenzial dieses Mediums für Schulen, Bildungsarbeit, Pädagogik, Universitäten und Gedenkstätten erkannt sowie der Beitrag, den Comics zur historischen und gesellschaftspolitischen Erinnerungsarbeit leisten können. Anfang Mai 2023 wurde vom Co.Lab Erinnerungsarbeit - ästhetisch-politische Praktiken an der Kunstuniversität Linz und vom Lern- und Gedenkort Schloss Hartheim die Tagung „NS-Geschichte im Rinnstein. Comics als Medium der Erinnerung“ organisiert. Die Konferenzteilnehmer haben für den vorliegenden Sammelband ihre Beiträge ausgearbeitet, die inhaltliche Breite greift ein Desiderat auf und bietet eine Grundlage für weitere Forschung.