'Man wächst damit auf...', Fachbücher von Iris Heilgendorf

Das Volk der Palästinenser ist ein Volk ohne eigenen Staat. Die Besetzung des eigenen Landes durch ein anderes Volk, das ebenfalls jahrhundertelang staatenlos war, erscheint wie eine Ironie der Geschichte. Dennoch ist das Leben beider Völker seit der Besetzung von Unterdrückung, Gewalt, Gegengewalt, Terror, Repressionen, Unfreiheit und Krieg geprägt. Die Palästinenser leben häufig in aller Welt verstreut und fühlen sich doch diesem kleinen Fleckchen Land zugehörig, das seit so vielen Jahren besetzt ist. Und obwohl viele von ihnen in anderen Ländern gross geworden sind und eine völlig andere Kultur kennengelernt haben, scheinen sie eine Zusammengehörigkeit zu spüren, die offensichtlich nicht auf nationaler Identität beruhen kann, da es keinen Nationalstaat gibt. Diesem Gefühl von Zusammengehörigkeit und Identität versucht diese Arbeit nachzuspüren. Grundlage sind qualitativ erhobene Interviews mit acht in Deutschland lebenden Palästinensern, die zu diesem Thema befragt wurden und so eine ganz andere Sicht auf einen der wichtigsten Konflikte des letzten Jahrhunderts und wohl auch des gerade begonnenen ermöglichen.