

Bildungspolitik seit der Wende, Fachbücher von Hans-Werner Fuchs
54,99 €
Die Vereinigung der beiden deutschen Staaten hat innergesellschaftliche Auswirkungen, die weit in das nächste Jahrzehnt hineinreichen und im Bildungssystem, beispielsweise mit Blick auf das Personal, mindestens eine Generationsspanne umfassen dürften. Dies macht es über ein allgemein-historisches Interesse an den politisch-gesellschaftlichen Entwicklungen im Nachkriegsdeutschland hinaus sinnvoll, sich mit der Ausgangssituation und mit den Bedingungen und Prozessen der Veränderungen auseinanderzusetzen, die im Zusammenhang mit der staatlichen Einheit und ihren gesellschaftlichen Folgen stehen. Um Entscheidungen, Entwicklungen und Prozesse verstehen und einordnen zu können, ist es erforderlich, sich mit ihren Bedingungen, aber auch mit der Ausgangslage, den Vorgängen und mit den Interessen der beteiligten Akteure vertraut zu machen. Es gibt mehrere Gründe dafür, dass das sozialistische Bildungssystem der DDR zu jenen Bereichen gehörte, auf die sich viele der Reformforderungen der Protestbewegung, der Oppositionsgruppen und Bürgerinitiativen bezogen. Bildungsfragen berühren grundsätzlich jeden Bürger. Bildungssysteme sind Verteilungsstellen für Lebenschancen, sie haben mit unterschiedlichen Menschenbildern zu tun und nehmen Einfluss auf die Entfaltung der Persönlichkeit der Individuen. Als Reproduktionsinstanzen prägen sie die Stellung der Menschen in der Gesellschaft und zum Staat. Dies geschieht umso stärker, je enger die Bindung eines Bildungssystems an eine bestimmte (Alternativen ausschliessende) Ideologie ist. Das Bildungssystem der DDR war nicht erst seit dem Beginn der Wende Gegenstand massiver Kritik, wie etwa die Aktivitäten von Gruppen innerhalb des kirchlichen Raums in den achtziger Jahren belegten.
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