

Nachhaltige Entwicklung, Fachbücher von Karl-Werner Brand
59,99 €
Der Begriff 'Sustainable Development' oder 'Nachhaltige Entwicklung' setzt sich seit der Veröffentlichung des Brundtland-Berichts 'Our Common Future' (1987) zunehmend als Metapher für eine neue globale Entwicklungsperspektive durch, die eine Antwort auf zwei eng miteinander verzahnte Problemlagen zu geben versucht: die Globalität der ökologischen Krise und die Verschärfung sozialer Ungleichheit im Nord-Süd-Verhältnis. Durch das von fast allen Staaten der Welt unterzeichnete Abschlussdokument (Agenda 21) der UN-Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992 erhielt diese Leitvorstellung gesellschaftlicher Entwicklung einen hohen Grad offizieller Verbindlichkeit und eine Mobilisierungskraft, die inzwischen auch in Deutschland weit über die umwelt- und entwicklungspolitische Szene hinausreicht. Der seit Mitte der achtziger Jahre auf die ökologische Modernisierung der Wirtschaft fokussierte Umweltdiskurs wird damit systematisch mit sozialen Verteilungsgfragen verknüpft. In ein bislang auf ökonomische und soziale Aspekte fokussiertes Entwicklungsverständnis werden umgekehrt ökologische Aspekte, die systematische Beobachtung und Steuerung der Wechselwirkung zwischen Gesellschaft und Natur, integriert. Das eröffnet ein neues Terrain globaler gesellschaftlicher Konflikte über das erstrebte Modell von Moderne, über die 'angemessene' Art der Verknüpfung von ökologischen, ökonomischen und sozialen Entwicklungsdimensionen. Die Soziologie hat sich dieser Debatte - wie bereits der ökologischen Frage zuvor - bisher wenig angenommen. Dafür gibt es systematische Gründe. Einer davon ist, dass die Thematik quer zum überkommenen, arbeitsteiligen Zuschnitt industriegesellschaftlicher wie soziologischer Problembearbeitung liegt.
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