Geschichte der deutschen Bibelübersetzungen in der schweizerisch-reformirten Kirche, Fachbücher

Auf dem eng begrenzten Boden der deutsch-reformierten Schweiz haben allmählich drei Bibelübersetzungen kirchliche Geltung erlangt: die lutherische, die Zürcher und die Piscatorsche. Vorliegende Schrift macht den Versuch, diese an sich schon nicht uninteressante und innerhalb der deutsch-evangelischen Kirche einzigartig dastehende Erscheinung in ihrem Ursprung und in ihrem Zusammenhang mit der Entwicklung unserer Schweizerisch-reformierten Kirche darzustellen. Die lutherische Bibelübersetzung teilt zwar ihre Geschicke innerhalb der reformierten Kirche mit der deutschen evangelischen Kirche. Doch dürfte manches von dem, was über die Geschichte ihres Eintritts und ihrer Verbreitung in der Schweiz gesagt ist, unbekannt sein. Dass die Geschichte der Zürcher Bibelübersetzung bei weitem den grössten Raum in dieser Schrift einnehmen muss, ergibt sich schon aus der Tatsache, dass diese Übersetzung die einzige ist, welche aus der deutsch-reformierten Schweizerkirche hervorging, aber auch als die einzige deutsche Bibelübersetzung überhaupt dasteht, die sich während eines Zeitraums von dreihundertfünfzig Jahren fortwährend mit der Entwicklung biblischer Wissenschaft in Beziehung zu setzen versucht hat. Die Geschichte der Bibelübersetzung des Herborner Theologen Piscator, welche etwa zweihundert Jahre der Berner Kirche diente, jetzt aber beinahe im Verschwinden begriffen ist, bildet eine ganz eigentümliche Episode in der Bibelgeschichte und hat bisher noch nirgends eine urkundliche Darstellung gefunden. Dieses Buch ist ein Nachdruck der historischen Originalausgabe von 1876.