Ludwig von Hofmann, Sachbücher von Oskar Fischel

Ludwig von Hofmann ist rubriziert unter Neuidealismus. Indem man nun seine Farben als Erfindung und seine Motive und Formen als neu auffasste, traf man mit der Sicherheit, die nur der Gebrauch von Schlagworten verleiht, neben das Ziel. Man hat sich dabei des Genusses beraubt, einer künstlerischen Auffassung des Lebens und der Welt nachzugehen, die, mag man nun ihre Stärke und Dauer schätzen wie man will, so lebhaft und vielseitig ist, wie es heute selten geworden ist; ein künstlerisches Leben mitzuleben, das jeden, der seinen Äusserungen liebevoll nachgehen will, mit unendlichen Anregungen reichlich belohnt. So mag doch noch eine kleine Schrift über einen Künstler gerechtfertigt erscheinen, der es verschmäht, anders als in seinen Werken zu uns zu sprechen, eine Sprache, die, wie alle gute Kunst, eigentlich keinen Kommentar braucht und keinen verträgt. Man muss nur erkannt haben, dass er weder Neues noch Fremdes sagt, dass alles, so überraschend und packend es erscheinen mag, in der Natur sein Vorbild hat, und dass es nur darauf ankommt, es in der Natur zu entdecken. Dann werden seine Bilder über den vorübergehenden Genuss hinaus nicht aufhören anzuregen und zu beglücken: man geht von ihnen hinaus mit offeneren Augen und empfänglicheren Sinnen für all die bunten und reizenden Bilder der Welt. Vorliegendes Werk ist eine wunderbare Monografie über den deutschen Maler und Gestalter Ludwig von Hofmann mit über 100 Abbildungen. Dieses Buch ist ein sorgfältiger Nachdruck der längst vergriffenen Originalausgabe von 1903.