Ethnographie einer Wendejugend, Fachbücher

15-20 Jahre nach dem Mauerfall untersucht Stefan Herold, inwieweit sich die Ostdeutschen mit der neuen bundesdeutschen Gesellschaft habitualisieren konnten. Die vorliegende Studie beschäftigt sich jedoch nicht mit einem ganzen Volk, sondern hat einen biographischen Ansatz gewählt - eine soziologische Biographieforschung. Hatte die Analyse zunächst alle Altersgruppen umfasst, konzentrierte sie sich schliesslich auf die natürlichen Kohorten zweier Schulklassen im südlichen Brandenburg, denen der Autor persönlich angehört hatte und welche die Ereignisse der Jahre 1989/90 in einem entscheidenden Moment ihres Lebens erfuhren - mit 15-16 Jahren. Der Begriff der Wende trifft auf sie daher nicht nur in soziopolitischer Hinsicht zu, sondern auch im Sinne einer biographischen Konversion. Empirische Grundlage dieser qualitativen Sozialforschung bilden 25 verstehende Interviews.