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Drava, Belletristik, Milan und Milena (Deutsch, Ivan Cankar, 2011)
21,80 €
Jakob Jarebicar war bis zu seinem vierzehnten Jahr dauernd krank. Jeden Winter versahen sie ihn mit den Sakramenten, im Frühjahr erholte er sich dann wieder. Er war ein zarter, schwacher Knabe mit einem langen, zu früh eingefallenen Gesicht, sein Blick aber war lebendig und unruhig. Obwohl er im Winter nicht zur Schule ging und im Frühling auch an verregneten Tagen nicht, war er der Beste. Die Kameraden verachteten und hauten ihn, weil die Lehrer bei jeder Gelegenheit und Ungelegenheit auf ihn zeigten: "Schaut her, der Arme ist dauernd krank, er kann nicht einmal in die Schule, und ist besser als ihr alle, ihr nichtsnutzigen Faulpelze!" Als er mit der Schule fertig war, blieb er beim Vater, einem Steinmetz, weil sämtliche Paten erkannten, daß er künstlerisch sehr begabt war. Schon mit dreizehn knetete er aus Ton ein Porträt seines Vaters. Keine Linie zeugte von einer furchtsamen Kinderhand oder gar von kindlichem Ungestüm. Wer dieses Porträt betrachtete, sagte: "Das hat ein erfahrener Arbeiter gemacht, ein ernster Mensch, der sich jede Linie überlegt und auf kein Haar, keine Falte, Furche und Warze vergessen hat!" Die Verwandten, Paten und Bekannten kamen, um das Kunstwerk des dreizehnjährigen Meisters zu bewundern und zu rühmen. "Wenn er nur gesund wäre!" seufzte die Mutter. Jakob schwieg zu solchem Ruhm und Lob sie glaubten fast, es sei ihm zuwider. Er arbeitete pausenlos wenn er im Schlaf redete, war es über die Arbeit. "Welche Lehren und welchen Rat könnte ich dir noch geben?" sagte der Vater. "Du gib mir Lehren und Rat!" - Es war aber seltsam, daß Jakob nie froh bei der Arbeit war kein Lächeln kam ihm über die Lippen, geschweige, daß er gepfiffen oder gesungen hätte. Er machte eine finstere und ernste Miene, ein freundliches Wort quittierte er schroff. Er hatte keine Kameraden, schloß nie Bruderschaft, sogar daheim war er halb ein Fremder. Mutter und Vater bedienten ihn, er aber nahm diese Liebe an wie mit blinden Augen, ganz kalt und stumm.
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