Wieser, Belletristik, Rabe des Nichts (Deutsch, Ingram Hartinger, 2010)
18,80 €
Das Haus, wenn auch gerä umig, war nichts fü r ihn. Ingram lä sst beim Schreiben die Tü r offen stehen, wartet bis der Nachhall verklungen, bis die strenge Linie der Sprache verwischt. Dann setzt er sich hin und schreibt von einem alten Deppen wie ihn, der sich nun - so in diesem Gedichtband - einen weiteren Schritt in Richtung ungezü geltes Meer erlauben mö chte. Aber es stockt eben alles zurzeit, auch wenn er die Brandung von Ferne schon rollen und rollen hö rt. Etwas muss die nä chsten Sekunden geschehen, denkt er. Was er hier machen kann, gilt nur fü r dieses Leben. Hilft es ihm weiter? Nach Spä tes Argument (2005) und Luftfarbig Jetzt (2008) ist die vorliegende Gedichtsammlung als das fortgesetzte Krä chzen eines Raben zu hö ren, eines Raben des Nichts. Der sitzt da ob auf dem Dachgiebel in lä ngster Winternacht und fragt sich: Erkenntnis oder nicht? Man begreift: Was er nicht hat, ist alles. Und das Zerbrechen des Totalitä ren ist nicht einfach. Von Gedicht zu Gedicht Ingrams Aufruf fü r einen neuen, geschwä cht-neuen Anfang. Jemand schreibt in tiefer Nacht, der / Garten drauß en im Krankenstand / Jemand heiß t Paul und ist schwermü tig // Die Kraftprobe zwischen Sprache und / Welt auch diesmal nicht zu Ende, der / Mensch versinkt in Barbarei der Worte // Siehst du dich oder nicht, schreibt er / Er stellt fest er ist nicht mehr jung / Licht kö nnte sein Schicksal ä ndern // Er ist der verunstaltete Rabe des Nichts / Wortlos fliegt er herum und bekommt / Nicht genug von all den Lektionen // Ach er verlä ngert nur eine Tradition, am / Lebensabend ü bt er den Schwerttanz / Sterne wurden schwarz der Mond bleich //.
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