

Sperlonga, Fachbücher von Nikolaus Himmelmann
54,99 €
In der Zeitschrift Antike Kunst 34, 1991, suchte ich zu zeigen, dass die homerischen Gruppen von Sperlonga eklektischen Charakter haben und nicht auf Originale hochhellenistischer Zeit zwischen 180-140 v. Chr. zurückgeführt werden können. Der vorliegende Beitrag beschäftigt sich mit Werken hellenistischer Kleinkunst, die bisher als Nachbildungen und damit als Beweis für die Existenz der grossplastischen Gruppen vor dem Späthellenismus gelten. Tatsächlich müssen jedoch einige von ihnen beträchtlich früher datiert werden als die hypothetischen Originale, und zwar noch ins 3. Jahrhundert v. Chr. Sie legen deshalb den umgekehrten Vorgang nahe, dass nämlich die homerischen Gruppen Vorlagen illustrierender Flächenkunst über Zwischenstufen in monumentale Skulptur umsetzten. Die genauere Datierung der Originale ist nicht Gegenstand dieser Arbeit, doch spricht manches dafür, dass es sich bei den Gruppen um eine neue Kunstgattung handelt, die hauptsächlich der Ausstattung römischer Villen und Paläste diente und die erst um bzw. nach 100 v. Chr. grössere Bedeutung bekam. Die Blüte der Produktion scheint in der ersten Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr. bis in caesarische Zeit gelegen zu haben und steht wahrscheinlich in Zusammenhang mit den zahlreichen Bildhauernamen aus dieser Zeit, deren Ruhm noch Plinius geläufig war. Hier eröffnet sich die Möglichkeit, einer noch weitgehend unerforschten Epoche bedeutende Meisterwerke zuzuschreiben.
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