Passagen, Fachbücher, Im Namen der Kunst (Deutsch, Philipp Kleinmichel, 2014)
32,90 €
Nietzsches berü hmtes Diktum, das Dasein und die Welt seien nur als ä sthetisches Phä nomen zu rechtfertigen, wurde nach dem "Tod Gottes" durch die aufregende Ä sthetisierung des modernen Alltags realisiert. Warum glauben wir angesichts unseres schö nen und verzauberten Alltags aber immer noch an die Notwendigkeit der Kunst? In seinem Buch zeigt Kleinmichel, dass der Glaube an die Kunst seine Kraft aus einer tiefen Enttä uschung bezieht. Sie entsteht als Reaktion auf das Scheitern der politischen Versuche, angesichts einer zunehmend profan und gottlos gewordenen Wirklichkeit neue politische Gemeinschaften zu grü nden. In seiner genealogischen Auseinandersetzung mit Schiller, Wagner und Nietzsche verfolgt Kleinmichel die Entwicklung des modernen Glaubens an die Kunst, ausgehend von den Debatten ü ber die Kunst der Gegenwart, bis ans Ende des 18. Jahrhunderts zurü ck. Einerseits erzeugt die Enttä uschung ü ber das Scheitern der modernen politischen Revolutionen jenen begeisterten Glauben an die Kraft der Kunst, andererseits fü hren die Enttä uschungen ü ber das Versagen der Kunst zu Forderungen, die Kunst und ihre Institutionen grundlegend zu revolutionieren. Im Unterschied zu der politisch-ä sthetischen Theorie Rancières wird so deutlich, dass die Kunst, anders als das Dasein und die Welt, nicht ä sthetisch, sondern immer schon politisch gerechtfertigt wird.
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