Scaneg, Fachbücher, Duccio und die Antike (Deutsch, Dietmar Popp, 1996)
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Die Malerei des Sienesen Duccio di Buoninsegna (tä tig 1278-1318) gilt seit Vasari als retardierend, der maniera bizantina verhaftet und im Hinblick auf Innovationen als wenig bedeutend. Entgegen dieser heute noch vorherrschenden Schulmeinung prä gte der Kü nstler jedoch nicht nur die Sieneser Malerei und schuf somit die Voraussetzung fü r Simone Martini sowie Pietro und Ambrogio Lorenzetti, sondern er wirkte auf das gesamte italienische Trecento und darü ber hinaus. Hauptwerk und kü nstlerische Summe Duccios ist das Maestà-Retabel von 1308-11 fü r den Hauptaltar des Sieneser Doms. Die Bedeutung der Antike fü r die Erneuerung der Malerei am Beginn des Trecento durch Duccio und seine Nachfolger ist ein bislang verkannter Aspekt. Den von der Renaissanceforschung geprä gten untauglichen Herangehensweisen wird mit neuen Ansä tzen entgegnet, die den grundlegend anderen Rezeptionsbedingungen im Mittelalter gerecht werden und in interdisziplinä rer Weise geistes-, kultur- und kunstgeschichtliche Komponenten berü cksichtigen. Grundlage sind die Fragen nach Vorstellung, Begriff und Kenntnis von Antike sowie nach dem Umgang mit Werken des heidnischen Altertums in der betreffenden Zeit und Region. Ausgangspunkt der Studie ist vor allem das auf die Grü ndungs- und Abstammungslegende zurü ckzufü hrende Antikenbewuß tsein in Siena, das in ebenso sinn- wie augenfä lliger Weise in Kunstwerken inszeniert wurde. Vor diesem Hintergrund wird die Sieneser Trecentomalerei betrachtet, insbesondere die Maestà Duccios, dessen Malerei damit zum Modellfall fü r die Epoche wird. Durch subtile Analysen der Bilder seines Retabels sowie in Ausblicken auf Werke nachfolgender Kü nstler wird die vielgestaltige und vielschichtige Auseinandersetzung mit Antike und antiker Kunst aufgezeigt: Antikenbezü ge in Bildarchitekturen und bei kompositorischen Gestaltungselementen, historisierende Tendenzen in Dekor und Kostü m, antike Figurenmotive, insbesondere zur Ausdruckssteigerung, sowie von der Antike abgeleitete Gestaltungsqualitä ten bei Figuren. Auf den Detailuntersuchungen und einer Zusammenstellung antiker Motive und Themen in der Sieneser Malerei basieren Erkenntnisse zu Prinzipien der Antikenrezeption im frü hen Trecento.
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